Das Bergmagazin »alpinwelt« haben wir 2000 aus der Taufe gehoben und 21 Jahre lang redigiert.
Ob ich mir vorstellen könnte, zusammen mit der Grafikagentur Brauer das Konzept für eine gemeinsame Zeitschrift "München und Oberland" zu entwickeln und diese dann redaktionell zu betreuen, fragte der Alpenverein 1999. Es gibt nicht viel Schöneres – natürlich konnte ich mir das vorstellen!
Aus bisher zwei Sektions-Heftln sollte die zweitauflagenstärkste deutsche Bergzeitschrift (nach »DAV Panorama«) entstehen. Als "Forum der Kooperation" (so der Titel meines ersten Editorials), aber auch als repräsentatives Instrument der Öffentlichkeitsarbeit, sprich: zur Mitgliedergewinnung. Mit Gebietsvorstellungen, Tourenberichten, Features, Umwelt-Reportagen, Nachrichten, Kommentaren ...
Ich erinnere mich gut und mit großer Dankbarkeit an die Zeit der Erwartung und schließlich der Geburt des neuen Mitglieds der DAV-Familie: Am 15. Januar 2000 erblickte die »alpinwelt« mit dem Zusatz "Mitgliederzeitschrift der Sektionen München und Oberland" 80.000-fach das Licht der Welt. 152 Seiten lang und 284 Gramm schwer.
Bereits nach dem ersten Jahr und damit vier Ausgaben stand dann schon die erste größere Umstrukturierung an: Da die Hefte mit integrierten Veranstaltungsprogrammen (für damalige Verhältnisse) drohten, Telefonbuchstärke zu erreichen, beschloss man das "4+2-Konzept" –neben den vier Zeitschriftenheften zwei gesonderte Programm-Hefte pro Jahr. Ungefähr zu dieser Zeit dürfte es mir dann auch gedämmert haben, dass eine Zeitschrift ein sich ständig wandelndes und weiterentwickelndes Eigenleben führt (ich hatte vorher eher Bücher gemacht).
Bedrohlich wurde es 2005: Wiederum um Ausgaben zu senken, wurde beschlossen, die Mitgliederzeitschrift künftig gemeinsam mit der großen Schwester »DAV Panorama« zu drucken und als Beilage mit dieser an die Mitglieder zu verschicken. Ein Todesurteil? Da half nur ein totaler Neustart: Das inhaltliche Konzept wurde völlig umgekrempelt und neu ausgerichtet, und der Grafiker verpasste der gerade Fünfjährigen ein komplett neues Gewand.
Ab dem Zeitpunkt gab es die dann sehr beliebten Schwerpunktthemen-Hefte. 2007 "relaunchten" wir noch einmal, die Tourentipps wurden in der Heftmitte gebündelt, und der Weg vom Heftl zum "Bergmagazin für München und Oberland" – so der neue Untertitel – war geschafft.
Es folgten weitere 13 Jahre und mehrere Relaunches, der inhaltliche Kern der »alpinwelt« mit den Schwerpunktthemen blieb aber zum Glück weitestgehend gleich. Es waren schöne, aufregende und kreative Jahre – die Ideen für neue Schwerpunkthemen sind uns bis zum Schluss nicht ausgegangen. Aber 2020 war es nach 21 Jahren Chefredaktion einfach an der Zeit, das Zepter an andere abzugeben.
Was: Konzeption, Chefredaktion
Wann: 2000 bis 2020
Wie oft: vierteljährlich, Auflage bis 110.000
Für wen: Alpenverein München und Oberland